Die Franziskanerkirche (Paterskirche) in Kempen


1630 zogen Franziskaner in die neuerrichteten Konventsgebäude gegenüber der kurfürstlichen Burg ein. Ein Jahr später wurde der Grundstein zur Klosterkirche gelegt, die wegen des dreißigjährigen Kriegs erst 1640 eingeweiht werden konnte.

 

Patronin der Kirche wurde Katharina von Alexandria, deren überlebensgroße Figur im Zentrum des mächtigen Hochaltars steht. Die erste Orgel stammte vom Kölner Orgelbauer Wilhelm Gommersbach. Die Erneuerung von Kirche und Kloster besorgte um die Mitte des 18. Jahrhunderts Kurfürst und Erzbischof Clemens August. Die damals beschaffte Innenausstattung (Altäre, Chorgestühl, Kanzel, Orgelempore mit prächtigen Stuckverzierungen, Orgelgehäuse) ist nahezu vollständig erhalten.

Franziskanerkirche (Paterskirche)

Franziskanerkirche (Paterskirche)


Kloster und Kirche hatten seit der Franzosenzeit ein bewegtes Schicksal. Das Kloster wurde 1794 Militärhospital. Von 1808 bis 1920 beherbergte das Gebäude nacheinander eine école secondaire (später Gymnasium), das königliche Lehrerseminar und eine landwirtschaftliche Winterschule. Die Kirche war Rektoratskirche der Propsteigemeinde. Seit 1979 beherbergt sie in gemeinsaner Trägerschaft mit der Stadt Kempen als ‚Museum für Niederrheinische Sakralkunst’ den Kirchenschatz der Propsteigemeinde und die Holzskulpturen des Kramermuseums vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Das ehemalige Kloster fungiert als Kulturzentrum der Stadt Kempen mit zwei Museen, dem Thomasarchiv und der Stadtbibliothek.

 

Die Kirche dient auch als Raum für hochrangige Konzerte, unter denen auch die wiedererstandene König-Orgel keine geringe Rolle spielt.